• Franck Sorbier.  Robe Larantuka, collection haute couture « Rien que du bonheur » 2008.  Raphia, chanvre, macramé.  Mucem, Marseille, Inv. 2022.9.1.  Photo © Mucem / Marianne Kuhn
    Franck Sorbier. Robe Larantuka, collection haute couture « Rien que du bonheur » 2008. Raphia, chanvre, macramé. Mucem, Marseille, Inv. 2022.9.1. Photo © Mucem / Marianne Kuhn
  • Capeline.  Nice, Provence-Alpes-Côte d’Azur, XIXème siècle.  Paille, soie, velours.  Mucem, Marseille. Inv. 1896.8.75.  Photo © Mucem / Marianne Kuhn
    Capeline. Nice, Provence-Alpes-Côte d’Azur, XIXème siècle. Paille, soie, velours. Mucem, Marseille. Inv. 1896.8.75. Photo © Mucem / Marianne Kuhn
  • Chemise d’homme.  Mezekövesd, région de Borsod, Hongrie, début du XXème siècle.  Broderies matyó.  Mucem, collection d’ethnologie d’Europe, dépôt du Muséum national d’histoire naturelle, Marseille.  Inv. DMH1937.64.5.  Photo © Mucem / Marianne Kuhn
    Chemise d’homme. Mezekövesd, région de Borsod, Hongrie, début du XXème siècle. Broderies matyó. Mucem, collection d’ethnologie d’Europe, dépôt du Muséum national d’histoire naturelle, Marseille. Inv. DMH1937.64.5. Photo © Mucem / Marianne Kuhn

Fashion Folklore


Mucem, J4— Niveau 2
| From Mittwoch 12 Juli 2023 to Montag 8 Januar 2024

Das Zwiegespräch zwischen Tracht und Haute Couture wird selten thematisiert und scheint auf Widersprüchen zu beruhen: Trachten als traditionelle Kleidungsstücke sind das Werk einer Gruppe, assoziiert mit einem Land oder einer Region und ein Symbol für langzeitigen Bestand. Die Haute Couture entspricht dagegen einem globalisierten Phänomen, in Anlehnung an Leitmotive wie Vergänglichkeit und Erneuerung und verknüpft mit kreativen Persönlichkeiten. Dennoch muss man feststellen, dass Designer seit Paul Poiret immer wieder die Formen und Traumwelten beschwören, die mit Landes- bzw. Volkstrachten verbunden sind, und so Impulse für eine Verflechtungsgeschichte zwischen den beiden Modebereichen geben. 

Das Ausstellungsprojekt soll daher einen Überblick über das Zwiegespräch zwischen traditionellen Trachten und Haute Couture bieten, von der Strukturierung der Haute Couture als Berufszweig in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis hin zu den modernsten Schöpfungen. Das Thema ist eng mit den Entwicklungen des folkloristischen Denkens oder dem Begriff des Exotismus verbunden und betrifft auch das künstlerische Schaffen, bei dem formale oder technische Anleihen nicht immer mit ideologischen Absichten einhergehen. Während das Projekt eine historische und kontextualisierte Lesart der ausgestellten Modelle bietet, legt es den Schwerpunkt auf die kreativen Prozesse, die von den Couturiers in einem bewusst formalistischen Ansatz eingesetzt wurden. In diesem Fall wird es jedoch eine Gelegenheit sein, auf die komplexen Definitionsfragen einzugehen, die für die Geschichte der Volkstrachten typisch sind. Die „regionale“, „traditionelle“ oder „folkloristische“ Sprache kann in all ihrer begrifflichen Komplexität sowie in der Vielfalt ihrer Verwendungen und Funktionen dargestellt werden, eine Vielfalt, die oftmals von der Darstellungsgeschichte selbst kaschiert wird. Im Mittelpunkt des Ausstellungsprojekts stehen die Textilsammlungen des Mucem sowie die zahlreichen Bildbestände, die sich mit Trachten und ihren Darstellungen befassen. Diese Sammlungen werden Haute-Couture-Stücken gegenübergestellt und zeugen von den Kontinuitäten, die die Geschichte der Mode durchziehen, sowie von den durchlässigen Grenzen zwischen künstlerischen Kreationen und Volkskulturen. Die neuen Einblicke, die das zeitgenössische Design in die Trachten liefert, entsprechen der historischen Tiefe, die diese den Werken der Couturiers verleihen, und führen so zu einem fruchtbaren Dialog zwischen Erbe und Gegenwart. 

Die Ausstellung zeigt fast 300 Exponate aus den Beständen des Mucem und Leihgaben aus französischen und ausländischen Museen: Palais Galliera, Musée des Arts décoratifs in Paris, Musée de Quimper, Musée Yves Saint Laurent – Paris, Musée de la Mode in Marseille, das Stadtmuseum in Bukarest. Die größten Modeschöpfer und Haute-Couture-Häuser werden vertreten sein: Balenciaga, Gabrielle Chanel, Chloé, Dior, John Galliano, Jean Paul Gaultier, Philippe Guilet, Hermès, Simon Porte Jacquemus, Pascal Jaouen, Kenzo Takada, Christian Lacroix, Karl Lagarfeld, Jeanne Lanvin, Givenchy von Alexander McQueen, Martin Margiela, Val Piriou, Paul Poiret, Yves Saint Laurent, Paco Rabanne, Elsa Schiaparelli, Franck Sorbier, Givenchy von Riccardo Tisci, Valentino, Giambattista Valli, Dries Van Noten, Victor and Rolf, Clare Waigth Keller, Victor Weisanto, Bernard Wilhelm.

 
Kuratorium :

Marie-Charlotte Calafat, Konservatorin des Kulturerbes, Leiterin der Abteilung für Sammlungen und dokumentarische Ressourcen des Mucem
Aurélie Samuel, Konservatorin des Kulturerbes

Szenografie : Agence NC Nathalie Crinière

Graphik : Tania Haguemeister

 

Avec le soutien de 

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