Fort Saint Jean, die Fußgängerbrücken und die Dachterrasse von J4 werden am 2. Mai ausnahmsweise geschlossen. Das Museum bleibt von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
  • Maquette de pirogue, inv. D979-3-1133, dépôt de la collection de la Propagation de la Foi-OPM, musée des Confluences (Lyon, France), © Olivier Garcin
    Maquette de pirogue, inv. D979-3-1133, dépôt de la collection de la Propagation de la Foi-OPM, musée des Confluences (Lyon, France), © Olivier Garcin
  • La Vraie Carte du monde. Chéri Samba (né en 1956). 2011. Acrylique et paillettes sur toile. Collection fondation Cartier pour l’art contemporain, Paris © Galerie MAGNIN-A, photo : Florian Kleinefenn
    La Vraie Carte du monde. Chéri Samba (né en 1956). 2011. Acrylique et paillettes sur toile. Collection fondation Cartier pour l’art contemporain, Paris © Galerie MAGNIN-A, photo : Florian Kleinefenn
  • Chasse au cerf dans l’île de Java. Raden Saleh Ben Jaggia (1811-1880). Pays-Bas. 1847. Huile sur toile. Musée du Louvre – Département des Peintures, Paris © Nicolas Roger / musée du Louvre
    Chasse au cerf dans l’île de Java. Raden Saleh Ben Jaggia (1811-1880). Pays-Bas. 1847. Huile sur toile. Musée du Louvre – Département des Peintures, Paris © Nicolas Roger / musée du Louvre
  • Piétons incommodés par le passage des avions. Hanoi, Viêtnam. 1954. Impressions xylographiques sur papier journal. Bibliothèque de l’École française d’Extrême-Orient, Paris, fonds Maurice Durand. Acquises par Maurice Durand (1914-1966), directeur du centr
    Piétons incommodés par le passage des avions. Hanoi, Viêtnam. 1954. Impressions xylographiques sur papier journal. Bibliothèque de l’École française d’Extrême-Orient, Paris, fonds Maurice Durand. Acquises par Maurice Durand (1914-1966), directeur du centr

Eine andere Weltgeschichte


Mucem, J4— Niveau 2
| From Mittwoch 8 November 2023 to Montag 11 März 2024

Diese Ausstellung will zugänglich und reflexiv die Weltgeschichte vom 13. bis zum 21. Jahrhundert aus einer anderen Sicht präsentieren. Sie erhebt dabei nicht den Anspruch, die Welt in ihrer Gesamtheit abzubilden. Vielmehr lädt sie den Besucher ein, die heute noch vorherrschende westliche Perspektive hinter sich zu lassen und stattdessen Asien, Afrika, Amerika und Ozeanien aus ganz neuen Blickwinkeln zu betrachten, bei denen Skulpturen, Gemälde, Textilien, Karten, archäologische Objekte, Manuskripte und dekorative Kunst die sukzessiven Globalisierungen anders darstellen. Diese Werke ermöglichen es, die zeitliche und räumliche Beziehung von Gesellschaften außerhalb Europas zu verstehen und gleichzeitig ihre Art, die Geschichte zu schreiben, in den Vordergrund zu stellen. Das Bisonfell der Lakota, der geschnitzte Bambus der Kanak, der stark verzierte Sarong der Javaner und die Erzählung eines senegalesischen Griots zeugen von dem unendlichen Reichtum der einheimischen Geschichtsschreibung. 

Die Reisen und Erkundungen arabischer, asiatischer oder afrikanischer Händler, Pilger und Gelehrter, die ferne Länder „entdeckten“ und neues Wissen hervorbrachten, brachten diese sogenannten traditionellen Weltanschauungen ins Wanken. Afrikanische Kauris wie auch chinesische Navigationskarten erinnern uns eindringlich daran, dass die Globalisierung multipolar war, in Zentralasien, im Indischen Ozean und weit darüber hinaus. Im Zuge der fortschreitenden Öffnung des Globus wurden die Europäer selbst zum Gegenstand zahlreicher und manchmal unerwarteter Darstellungen und die Welt zu einem Objekt vielfältiger Neugier und enzyklopädistisch geprägter Ambitionen außerhalb des Westens. Angesichts der europazentrierten Narration, die von den Kolonialreichen ab dem 17. Jahrhundert verbreitet wurde, versuchten Herrscher, Eliten und Künstler der anderen Kontinente, sich ihre Geschichte wieder anzueignen. Dabei ließen sie sich zuweilen von westlichen Praktiken inspirieren, um ihre Macht oder den antikolonialen Widerstand in Szene zu setzen. Neue nationale Meistererzählungen ermöglichen es ihnen heute, ihre Vergangenheit neu zu schreiben, indem sie ihre Beziehung zur Welt neu erfinden.

 
Kuratorium: 
Pierre Singaravélou, Historiker mit Spezialisierung auf Kolonialreiche und Globalisierung, Professor am King's College in London und an der Universität Paris I Panthéon-Sorbonne.
Fabrice Argounès, Geograf mit Spezialisierung auf die Geschichte des kartografischen und geopolitischen Wissens, Dozent an der Universität Rouen und Kurator der Ausstellung.
Camille Faucourt, Kuratorin, Leiterin des Pols Mobilités et Métissages.
Szenografie: in Arbeit